Montag, 11. Februar 2013

THE WEIRD VENTRILOQUIST MURDER CASE (1947)




Hanussen brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, was geschehen war. Noch umklammerte er krampfhaft Mortys hölzerne Hand, doch das winzige Messer hielt diese nicht mehr in ihren harten Fingern.
In Hanussens Ohren klang sie noch immer nach - die kurze Symphonie eines Mordes. Des Mordes an seinem Freund, John D.
Johns panischer Aufschrei, als er erkannte, wer sich da mordlüstern auf ihn stürzte...
Sein dumpfer Aufprall, der den letzten Atem in einem unhörbaren Wort aus seiner Brust presste...
Doch schrecklicher noch... die entsetzlichen Geräusche, die zwischen beidem gelegen hatten:
Zum einen das metallische Zwitschern, mit dem die spielzeuggroße Klinge zwischen Johns Rückenwirbel gedrungen war.
Zum andern das scheußlich schrille und leise Kichern von Morty, das immer noch nicht aufgehört hatte und jetzt Hanussen völlig aus seiner Erstarrung riss:
"Du hast es getaaan...! Du hast es getaan...! Endlich!
(PK)




"Spielen Sie keine gottverdammten Spielchen mit mir, Hanussen!"
Detective Doyle hatte den Fall in der Tasche, aber er wollte ein Geständnis. Dieses Mal wollte er von diesem wirren Puppenspieler endlich keine Ausreden mehr hören.
Der Blitz von Smittys Kamera riss für einen Sekundenbruchteil eine groteske Wirklichkeit in die gespenstische Szenerie.
Hanussen starrte auf den Boden - die Schläfen auf seine Fäuste gestützt - neben ihm, grinsend, diese verfluchte Puppe.
"Es war außer Ihnen niemand hier! Der Alte draußen hat nach den Tanzmäusen hier niemanden mehr rein- oder rauskommen sehen. Zum letzten Mal...", und Doyles Stimme klang jetzt wie das Ausholen einer geballten Faust. "Geben Sie zu, dass Sie D. getötet haben!!!"
Wieder ein Blitz.
Und es war in diesem Moment, als Smitty sicher war, dass sich etwas an diesem Stilleben verändert hatte.
Es mochte am billigen Fusel des Nachmittags liegen - aber er war sicher, dass Mortys Augen beim ersten Bild auf das Messer in der Leiche geglotzt hatten.
Jetzt aber starrte die Puppe direkt in den Sucher seiner Kamera - und ihr Grinsen schien erfüllt von Hohn und teuflischem Triumph.
(PK)
 





Zum 5.mal drückte Doyle die Starttaste des Tonbandgerätes.
Irgendetwas stimmte mit der Aussage des Hauptverdächtigen nicht. Seine Stimme klang zu sehr nach Stress.
" Das kann nie und nimmer wahr sein! Ich kriegs raus und wenn ich mir die halbe Nacht um die Ohren haue."
Seinem Kollegen W. Neff, den man mit der Observierung des gegenüber liegenden Hauses beauftragt hatte, wurde es langsam mulmig. Waren die 3000 Dollar, die er Jefferson gegeben hatte, damit dieser den Kopf hinhält doch zu wenig gewesen? Ihm hatte die Erpressung immerhin das 5-fache eingebracht.
Doch nun saß er da und wusste, dass bald er in der Klemme sitzen würde.
Detective Doyle war wie ein Pitbull.
Hatte er einmal einen Fall angepackt, biss er sich darin fest.
(DL)

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