Sonntag, 9. März 2014

DON'T TRY TO RUN ! (1955)


Karen White war spät mit dem Bus von der Arbeit gekommen.Wie üblich musste sie mal wieder Überstunden im Büro machen.
Als sie sich ihrem Haus näherte,stellte sie fest,dass etwas nicht stimmte.Das Licht welches sie auch tagsüber sicherheitshalber brennen ließ, war aus.
Stattdessen tanzte ein Lichtkegel durch das Wohnzimmerfenster. Sie zog ihre Schuhe aus und schlich langsam zur Eingangstür. Wie sie vermutet hatte war diese aufgebrochen. Sie stellte die Schuhe auf den Boden und entnahm ihrer Handtasche eine 38er Smith&Wesson. Dann betrat sie vorsichtig die Räume. Aus dem Wohnzimmer kamen laute Geräusche.
Ein Einbrecher hatte die Schubladen ihres Schrankes herausgerissen, welche er kopfüber durchwühlte.
Sie näherte sich ihm und zielte auf seinen Hinterkopf. Mit lauter entschlossener Stimme befahl sie ihm die Hände hochzunehmen.
Erschrocken fuhr dieser herum.Er sah nicht gerade bedrohlich oder furchteinflößend aus.

"Misses White, nicht schießen. Sie müssen verstehen. Ich bin seit 6 Monaten ohne Job,finde keine Arbeit. Ich habe zuhause eine Frau und ein kleines Kind zu versorgen"

Der Typ trug einen schäbigen Anzug,er war unrasiert und seine Haare waren fettig angeklatscht.Sie konnte seine Alkoholfahne bis zu sich hin riechen. Er war ein richtiger Punk!

In ihrem Job als Rechtsanwaltsgehilfin hatten sie und ihr Chef schon dutzende solcher Fälle bearbeitet.
Alles "hochaufrichtige arme Kerle",denen es doch nur um ihre liebe Ehefrau und um ihre Kinder ging.
In Wirklichkeit versetzten sie die Hehlerware um sich die nächste Pulle Schnaps oder den nächsten Bordellbesuch leisten zu können.
Karen blieb hart.
"Du bleibst jetzt hier stehen, die Hände immer schön oben halten, bis die Polizei eingetroffen ist.
Andernfalls ziele ich mit meiner Waffe ein bißchen tiefer."

Freitag, 7. März 2014

THE GHOSTHOUSE(1976)

Schon Stunden saß Sheila hinterm Steuer. Frühmorgens war sie aus New York losgefahren,nun war es später Nachmittag.
Vor einem Monat war ihre Großmutter gestorben.
Ihr Vermächnis war ein großes altes Haus welches sich in der Grafschaft Buckingham in Virginia befand.
Sheila war eine Vollwaise. Ihr Vater war früh im Vietnamkrieg gefallen,ihre Mutter starb 1 Jahr später an Lungenkrebs.
Damals war sie gerade 18 Jahre alt. Sie hatte im Leben hart zu kämpfen.Sie ließ das Vergangene hinter sich und konzentrierte sich auf ihren Job in der Werbebranche.Sie arbeitete hart,aber zu mehr als einer kleinen Stadtwohnung reichte ihr Gehalt nicht.
Das sollte sich nun ändern!

Sie hielt ihren Wagen an und stieg aus.Das Haus war von 1905. Ein  ziemlich imposanter Kasten, den Sheila möglichst schnell zu Geld machen wollte.

Als Kind hatte Sheila dort oft gespielt. Später besuchte sie ihre Großmutter nicht mehr,da diese mit ihrem Lebensstil nicht einverstanden war.
Es war nun 16:30 Uhr. Innerhalb der nächsten Stunde würde der Makler vorbeikommen.
Sheila schloß die Tür auf und betrat die alten muffig riechenden Räume.

Im Flur fiel ihr ein imposantes Gemälde einer Adligen auf. Wer mochte diese sein? Eine ihrer Vorfahren? Sie konnte sich nicht daran erinnern,als Kind dieses Gemälde gesehen zu haben.

Die restlichen Zimmer waren noch so, wie ihre Großmutter sie verlassen hatte. Alles war in diesem furchbaren angestaubten 30er Jahre Stil eingerichtet. Das hierarisch Konservative schien Sheila zu erdrücken.

Sie öffnete ihre Reisetasche und entnahm ihr den neuen Cosmopolitan.
Etwas störte sie beim Lesen

 Ein Tropfen! Es kam aus dem Badezimmer. Die Badewanne war randvoll. Einen Tag später und es hätte eine schöne Überschwemmung gegeben.
Sie beugte sich über die Badewanne um den Stöpsel zu ziehen und erschrak. Wer blickte sie da an?

 Als sie das Badezimmer verlassen wollte,erlebte sie die nächste Überraschung. War das ein übler Scherz?

Sheila ging zurück ins Gästezimmer kramte ein Radio hervor und schaltete es ein. Danach genehmigte sie sich einen Wiskey aus der Hausbar.
Die Bay City Rollers gaben ihr "Bye Bye Baby" zum Besten.
Sheila"Oh ja,das passt! Ich bin so froh wenn ich aus dem alten Kasten raus bin!"


Die Musik verstummte. Stattdessen schaltete sich ein altes Grammophon ein.Das Stück Noturne No.5 des Komponisten John Fields ertönte.
Ungläubig starrte Sheila auf das Gerät.Es ließ sich nicht abschalten. Eine unsichtbare Kraft blockierte die Hebel.

Sie warf sich auf den Stuhl und hielt sich die Ohren zu. Danach nahm sie einen tiefen Schluck aus der Wiskeyflasche.

 Die Sonne war untergegangen als sie erwachte.Die Deckenbeleuchtung war erloschen. Ein Stromausfall?
Sheila nahm einen Kerzenleuchter und zündete ihn an . Auf ihrer Uhr war es 22:15 .

 Ein altes Telefon klingelte. Das musste der Makler sein. Vermutlich hatte er eine Autopanne.
Sie hastete zum Telefon und nahm den Hörer ab.
Eine weibliche sphärisch klingende Stimme sprach zu ihr.
"Ich grüße Dich Sheila. Mein Name ist Victoria Nicoletta Thurgood. Ich bin die Erbauerin des Hauses. Wir müssen miteinander reden."

 Das war zuviel für Sheila. Mit dem Kerzenleuchter in der Hand rannte sie Richtung Eingangstür. Natürlich ließ sie sich nicht öffnen.Sie rannte wieder nach oben. Es musste einen Ausgang geben und wenn sie Fenster springen würde.

Plötzlich hielt sie inne. Sie war wie erstarrt. Ungläubig betrachtete sie die majestätische Persönlichkeit,die in einem gleißenden Licht vor ihr stand.
Victoria Nicoletta Thurgood:
"Sheila Thurgood. Ich heiße dich willkommen. Seit über siebzig Jahren bin ich mit diesem Haus verbunden. Du bist meine Urenkelin.
Ich habe dich sehr gerne,aber ich kann es nicht zulassen,dass du mein Zuhause veräußerst.